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Kosten:
Was kostet es,
einen Comic zu verlegen?

Zunächst einmal starke Nerven.
Comic-Kleinverleger in Deutschland kämpfen sein Jahren mit kleinen, tendentiell sogar sinkenden Auflagen. Angesichts der Menge der veröffentlichten Alben und Hefte kann aus den kleinen Auflagen jedoch nicht zwingend auf einen Rückgang des Interesses seitens der Leserschaft geschlossen werden. Viele Novitäten - konstante Leserschaft = sinkende Auflagen - steigende Preise.

Dass heute von Kleinverlegern mehr Comics verlegt werden denn je, hat jedoch auch mit verbesserten Produktionbedingungen zu tun. Die Herstellungskosten für Offsetdruck und Papier sind zwar nicht unbedingt gesunken. Neue Verfahren machen jedoch auch bei Kleinstauflagen eine Produktion erst bezahlbar. Werden nur wenige hundert Exemplare gedruckt, ist beispielsweise der Digitaldruck eine gute Wahl. Dieser ist im Wesentlichen eine Weiterentwicklung der Fotokopie, ermöglicht jedoch eine Qualität, die an Offsetdruck heranreicht oder dieser sogar entspricht. Ist die Auflage höher (mehrere hundert bis viele Tausend), sollte im Offset-Druckverfahren produziert werden.

Beim Vierfarbdruck müssen hierzu pro Bogen vier Druckplatten erstellt werden. Und zwar für die vier (Prozess-) Farben Cyan, Magenta, Yellow, Key-Colour (Key-Colour = fast immer schwarz). Das Anfertigen von Druckfilmen (mit Hilfe derer die Druckplatten belichtet werden) kann heutzutage allerdings entfallen, sofern die Druckerei direkt auf die Platte belichtet (Direct-To-Plate-Verfahren). Ersparnis: etwa 20 Euro pro Farbseite.

Das wesentlich größere Einsparpotential bietet jedoch der Weg hin zur belichtungsreifen Datei. Mussten etwa noch vor wenigen Jahren - in der Zeit vor dem Desktop Publishing am Computer - bei einer Montage verschiedene Bilder von Hand geklebt, belichtet und die Filme anschließend nachbearbeitet werden, benötigt der heutige Kleinverleger heute nur einen gewöhnlichen Computer. Damit kann er - entsprechendes Können vorausgesetzt - alles selbst am heimischen Schreibtisch machen. Da Computer immer schneller werden, reicht heute selbst für aufwändige Bildbearbeitung, Layout und Grafik ein ganz gewöhnlicher Durchschnitts-Rechner, allerdings mit reichlich Speicher (ideal: 512 MB Hauptspeicher). Ob PC oder Macintosh, ist übrigens inzwischen eher eine Glaubensfrage. Ist das Heft, Album oder Magazin fertig, werden die Dateien auf eine CD gebrannt und zur Druckerei gebracht. Ambitionierte Hobby-Verleger mit wenig Geld, aber viel Energie kommen somit bis zu diesem Schritt ganz ohne die Hilfe fremder Dienstleister aus. Nur deshalb ist es überhaupt möglich, dass sich am deutschen Comic-Markt etliche kleinstauflagige Publikationen halten können.

Was kostet ein Comic-Album?
Abhängig von der Ausstattung, der Auflage und der Seitenzahl kostet der Druck eines farbigen Comic-Albums in jedem Fall einen vierstelligen Euro-Betrag. Anhaltspunkt: Preiswert ist eine Druckerei dann, wenn ein durchschnittliches Softcover-Album mit einer Auflage von 2.000 Exemplaren unter 4.000 Euro kostet. Manch kleinerer Verlage lässt auch im europäischen Ausland drucken - einige Druckereien haben sich auf Comicalben spezialisiert und können deshalb gute Preise machen.

Doch mit den reinen Druckkosten ist es nicht getan. Für das Werk an sich fallen Lizenzgebühren, beziehungsweise Künstlerhonorare an. Dies sind meist acht bis zehn Prozent des Verkaufspreises. Für den Transport von der Druckerei zum Vertrieb, beziehungsweise zum Verleger fallen Speditionskosten an. Für Werbung und Prospekte muss extra Geld eingeplant werden. Viele weitere kleinere Posten summieren sich zu beachtlichen Beträgen: Büro- und Verpackungsmaterial, Steuerberater, Buchhaltung etc.. Und auch ein Kleinstverlag, der nicht aus mehr als einem Schreibtisch und Computer besteht, ist pflichtversichert bei der Unfallversicherung.

Um einen Comic bundesweit anbieten zu können, benötigt man außerdem einen Vertrieb. Dies bei hunderten Comic-Shops selbst zu leisten, ist schlicht unmöglich. Auch dafür fallen Kosten an und zwar in Form einer Handelsspanne. Vom Ladenverkaufspreis bleibt beim Verleger deutlich weniger als die Hälfte übrig. Das hört sich auf den ersten Blick gewaltig an, ist es aber nicht. Denn der Vertrieb braucht eine ausgezeichnete Logistik und ein großes Lager, um ständig alle lieferbaren Produkte an Händler ausliefern zu können. Das alles kostet. Händler müssen Personal, Ladenmieten und eine Reihe anderer Kosten aufbringen. So gesehen ist es ein Glück, dass es in Deustchland Firmen gibt, die sich auf den Vertrieb von Kleinverlags-Produkten spezialisiert haben. (fk)



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