Comics in der Sammlung
der Deutschen Bibliothek
Nicht nur Comic-Sammler haben manchmal das Problem, eine ganz bestimmte Ausgabe eines Buches oder einer Zeitschrift zu suchen, die einfach nicht mehr aufzutreiben ist. Bereits 1912 wurde deshalb auf Betreiben der deutschen Verleger in Leipzig die Deutsche Bibliothek (DDB) gegründet, um die ab dem 1. Januar 1913 an erscheinende deutsche und fremdsprachige Literatur des Inlandes und deutschsprachige Literatur des Auslandes zu sammeln, bibliographisch zu verzeichnen und unentgeltlich der Benutzung zur Verfügung zu stellen.
Die DDB ist seitdem ihrem Auftrag als Deutsche Nationalbibliothek nachgekommen und verfügt inzwischen über eine Sammlung von rund 16 Millionen Publikationen, die (teilungsbeding) in zwei Häuser in Leipzig und Frankfurt am Main sowie dem Musikarchiv in Berlin untergebracht sind.
Den größten Teil ihres Bestandes bezieht die DDB dirket von den Verlagen. Jeder gewerbliche oder nicht gewerbliche Verleger ist dazu verpflichtet, von seinen Veröffentlichungen zwei Pflichtexemplare kostenlos an die DDB abzuliefern.
Die gesetzliche Grundlage bilden das Gesetz über die Deutsche Bibliothek und eine Verordnung über die Pflichtablieferung (PflStV):
Dazu zählen nicht nur Veröffentlichungen in Papierform, sondern auch Mikroformen, Tonträger, CD-ROMs u.a. Die Sammlung von Netzpublikationen befindet sich noch in der Erprobungsphase:
Leider tun sich gerade bei Comics Lücken in der Sammlung auf, da viele Kleinverleger nicht von der Abgabepflicht wissen oder diese für nicht so wichtig halten. Spätestens wenn jedoch nicht einmal der Verleger selber Exemplare einer Publikation besitzt, zeigt sich wie sinnvoll eine Nationalbibliothek für die Erhaltung von Kulturgütern, also auch Comics, sind.
Nähere Erläuterungen zum Sammelauftrag der DDB findet sich auf ihrer Homepage und einem eigenen Informationsblatt:
Um der DDB unnötigen Rechercheaufwand zu ersparen, ist jeder Publikation (bei Zeitschriften nur dem ersten Heft) ein Begleitzettel beizulegen:
Die Titel lassen sich später über den OPAC der DDB und andere Bibliothekskataloge recherchieren:
Leider ist die DDB eine Präsenzbibliothek, d.h. die Werke können nur an Ort und Stelle gelesen werden. (Jakob Voss)
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