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Le sommeil du monstreaus von Bilal. © 1998 Enki Bilal/Les Humanoïdes Associés S.A. - Genève

Enki Bilal

Enki Bilal wird am 7. Oktober 1951 in Belgrad geboren. Als er 10 Jahre alt ist, wandern seine Eltern nach Paris aus. Nach dem Abitur studiert Bilal in Frankreich Kunst und Literatur.

1971 erscheint mit "Le Bol Maudit" (dt. "Der verfluchte Napf" in ERINNERUNGEN AUS EINER ANDEREN ZEIT) seine erste Geschichte in dem französischen Comicmagazin PILOTE, ab 1976 arbeitet Bilal für das Magazin MÉTAL HURLANT.

Seine frühen Kurzgeschichten zeigen ihn auf der Suche nach einem eigenen Stil. Inhaltlich kreisen sie um die Themen Science Fiction und Phantastik. Zusammen mit Jean-Pierre Diuonnet entsteht 1978 der One-Shot über eine menschliche Maschine, EXTERMINATEUR 17 (dt. EXTERMINATOR 17, Alpha).

1972 lernt Bilal Pierre Christin kennen. Der Texter der Science Fiction-Serie "Valerian und Veronique" hatte zusammen mit Jacques Tardi die Reihe "Legendes d'Aujourd'hui" (dt. "Legenden der Gegenwart") begonnen. Nach dem ersten Band RUMEURS SUR LE ROUERGUE (dt. AUFRUHR IN DER ROUERGUE, Boiselle-Löhmann) zieht sich Tardi jedoch von diesem Projekt zurück. Mit LA CROISIÈRE DES OUBLIES (dt. DIE KREUZFAHRT DER VERGESSENEN, Carlsen) beginnt die äußert fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Bilal und Christin. Ein neues Genre ist geschaffen: der Politthriller.

Die fünf in sich abgeschlossenen Bände der Reihe thematisieren politische Themen wie den Spanischen Bürgerkrieg oder den Sozialismus. Auf LA VAISSEAU DE PIERRE (dt. DAS STEINERNE SCHIFF, Carlsen) folgen LA VILLE QUI N'EXISTAIT PAS (dt. DIE STADT, DIE ES NICHT GAB, Carlsen/ Ehapa), LES PHALANGES DE L'ORDRE NOIR (dt. DER SCHLAF DER VERNUNFT, Carlsen/Ehapa) und schließlich 1983 PARTIE DE CHASSE (dt. TREIBJAGD, Carlsen), das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion um einen Nachruf auf den Sozialismus erweitert wird.

Für seine 1980 begonnene Triologie um Alexander Nikopol ist Bilal auch für den Text verantwortlich. Bilal zeichnet das Bild einer totalitären Zukunftsgesellschaft und greift zugleich auf Elemente der ägyptischen Mythologie zurück. Der Zyklus besteht aus den Bänden LA FOIRE AUX IMMORTELS (dt. DIE GESCHÄFTE DER UNSTERBLICHEN, Carlsen/Ehapa), LA FEMME PIÈGE (dt. DIE FRAU IN DER ZUKUNFT, Carlsen/Ehapa) und FROID EQUATEUR (dt. ÄQUATORKÄLTE, Ehapa). In Frankreich erschien auch eine CD-ROM Fassung der Serie.

Mit übermalten Fotos illustriert Bilal 1984 Christins reportageartige Erzählung L'ÉTOLIE OUBLIÉE DE LAURIE BLOOM (dt. LOS ANGELES - DER VERGESSENE STERN DER LAURIE BLOOM, Schreiber & Leser). Nach gleichem Muster entsteht CŒURS SANGLANTS ET AUTRES FAITS DIVERS (dt. VERGESSENE AUGENBLICKE, Carlsen). Zusammen mit Patrick Cauvin wirft Bilal in HORS JEU (dt. ABSEITS, Ehapa) 1987 einen zynischen Blick auf die Zukunft des Fußballs. 2000 folgt schließlich in der Reihe LES CORRESPONDANCES DE PIERRE CHRISTIN (dt. DER BRIEFWECHSEL VON PIERRE CHRISTIN, Ehapa) der Band "Le Sarcophage" (dt. "Der Sacrophag"), in dem Bilal und Christin über ein mögliches Museum in Tschernobyl spekulieren.

1982 zeichnet Bilal Entwürfe für das Dekor des Films LA VIE ES UN ROMAN von Alain Resnais. In der Zukunft entwickelt Bilal zunehmende Begeisterung für das Metier Film. 1989 kommt schließlich sein erster Spielfilm BUNKER PALACE HOTEL in die Kinos. Bilals zweiter Film TYKHO MOON folgt 1997.

Den Zerfall seiner ehemaligen Heimat Jugoslawiens thematisiert Bilal 1998 in dem Album LE SOMMEIL DU MONSTRE (dt. DER SCHLAF DES MONSTERS, Ehapa), das den Anfang einer neuen Trilogie bilden soll.

Enki Bilal hat sich neben seinen Comics auch einen Namen als Illustrator gemacht. Eine Übersicht über seine diversen Arbeiten zeigen Sammelbände wie CRUX UNIVERSALIS (dt. Alpha) oder L'ETAT DES STOCKS. Auch in der Kunstszene findet Bilal zunehmend Anerkennung. Zu einer Ausstellung mit Werken im Zusammenhang mit dem Nikopol-Zyklus erschien der Bildband BLEU SANG (dt. BLAUES BLUT, Ehapa). Bilals neueste Arbeiten stellt der Ausstellungskatalog ANDEUXMILLEUN vor. (flo)



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