Gleich von zwei wirklich großen Künstlern heißt es Abschied nehmen: Bernd Pfarr, "verspielter Poet des Absurden" (die Welt) verstarb am 6. Juli 2004 nach langer schwerer Krankheit 46-jährig. Er hinterlässt Frau und Kind.

Pfarr war Maler, Cartoonist und Comiczeichner. Schon in den frühen 1980er-Jahren veröffentlichte er Arbeiten in dem deutschen Underground-Comic-Magazin "Hinz und Kunz".

Bekannt und berühmt wurde er jedoch durch seine Cartoons, die unter anderem im Satire-Magazin "Titanic" (seit Ende der 1970er-Jahre), später im "Zeit"-Magazin oder im "Stern" erschienen.

Seine Aquarell-Bilder hatten die Tiefe fantastischer Ölgemälde. Verschreckte Menschen, scheinbar vermenschlichte Tiere, Sondermann: Das sonderbar faszinierende an Pfarrs Cartoons waren nicht nur die Zeichnungen. Genialisch waren die Texte dazu. In seinen Bildunterschriften pflegte Pfarr eine gewählt-verschrobene Sprache, elegant und im Stil bewusst altmodisch. Und immer abseits von dem, was die Fantasie - bezogen auf das korrespondierende Bild - herzugeben im Stande wäre. Immer aber traf Pfarr ins Schwarze, ein wirklich verwegener, intelligenter Humor.

Am 8. Juli 2004 verstarb außerdem Chlodwig Poth ("Mein progressiver Alltag"), ein Gründungsmitglied der Satire-Zeitschrift "Titanic" (und zuvor der "Pardon") 74-jährig an einem Krebsleiden.

Mehr Infos:

Website von Bernd Pfarr
Website von Clodwig Poth

Zum Tode von Bernd Pfarr:
Spiegel-Online
Die Welt
FAZ
Der Tagesspiegel (Nachruf von Volker Reiche)


Zum Tode von Clodwig Poth:
Berlin-Online
Hessischer Rundfunk
Netzzeitung

Xoomic-Redaktion vom 08.07.2004

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