Comixene (Teil 2 des Beitrags)
Zu seiner Zeit war der Magazinteil der Comixene der umfangreichste und vielseitigste seiner Art in ganz Europa. Daß die Comixene, anders als z.B. die Sprechblase mitunter herbe Kritik an minderwertigen Comic-Neuveröffentlichungen übte, machte sie zwar berühmt, brachte dem Verlag aber mehrfach erhebliche Schwierig-keiten ein. Aus heutiger Sicht und mit der nötigen Distanz betrachtet, war das Magazin in seiner Art, Kritik zu üben, bisweilen alles andere als vorbildlich. Zwar hatte man durchaus Recht, den Condor-Verlag dafür zu rügen, daß er Comic-Klassiker retuschiert, schneidet, schlecht und unsorgfältig übersetzt etc.. Eine Rezension, die mit dem Satz: "Der Condor- Verlag, bekannt für seinen Comicschrott..." beginnt, zeugt nicht von besonderer Sachlichkeit und kritischer Distanz. Dies mußte aber Folgen haben. Die Kosten, die der folgende Rechtsstreit verschlang, einige weitere ähnlich gelagerte Fälle, sowie unternehmerische Fehlentscheidungen führten dazu, daß das Heft 1981 mit Nummer 42 eingestellt wurde. Der Verlag Edition Becker und Knigge mußte 1982 Konkurs anmelden.
Die Macher des Magazins haben dennoch in den folgenden Jahren deutsche Comic-Geschichte geschrieben. A.C. Knigge war von 1982-1998 Cheflektor des Carlsen-Verlages, Achim Schnurrer wurde Chefredakteur der Magazine U-Comics und Schwermetall, Eckart Sackmann gründete den Verlag Comic+, der neben Comic-Alben auch die Fachzeitschrift Rraahh veröffentlicht und auch die meisten anderen waren und sind vielseitig im Comic-Metier tätig.
Mitte der 90er Jahre gab es für wenige Ausgaben ein Relaunch der legendären Zeitschrift. Der neue Herausgeber Joachim Kaps gab jedoch die Herausgabe des Magazins auf, nachdem er eine Stelle als Lektor beim Carlsen-Verlag antrat... (fk)
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