Icom-Info
(Comic-Info
Comic-Info: Revolution Nr.9
Comic!: Revolution Nr.9
Comic!)
Im August 1989 erschien ein neuer Vertreter der Gattung Comicfachzeitschriften, Icom-Info. Der Hintergrund des Erscheinens war allerdings ein anderer als bei den Mitbewerbern. Nicht Fans, die aus reiner Privatinitiative handelten, auch kein etablierter Verlag steckte hinter dem Projekt. Vielmehr war es der ICOM (Interessenverband Comic e.V.), der die Zeitschrift startete. Auch war Icom-Info keine ganz neue Publikation. Bereits Anfang der 80er-Jahre - seit der Gründung des Vereins - erhielten ausschließlich Mitglieder ein gleichnamiges, anfangs im Copy-Shop hergestelltes Mitteilungsblatt. Zu lesen waren dort allerdings überwiegend Vereins-Interna und kaum Beiträge, wie sie für Publikums- und Fachzeitschriften üblich sind.
Dies änderte sich im August 1989, als Ausgabe 45 des Icom-Info erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Das Blatt wurde konzeptionell komplett umgekrempelt und enthielt nun Artikel, umfangreiche Interviews, News und Rezensionen. Verbandsmitglieder erhielten zusätzlich noch das "Icom-Info Intern", das weiterhin über Verbandsaktivitäten informierte.
Inhaltlich bot das Magazin ein breites Spektrum an Beiträgen. Sowohl deutsche, amerikanische, frankobelgische und bisweilen (auch damals schon!) japanische Themen waren Bestandteil des Heftes. Vorbild war offensichtlich das amerikanische "The Comics Jounal".
Icom-Info war damals die wohl erste Comicfachzeitschrift, die komplett am Computer, einem Apple Macintosh, erstellt wurde. Abgesehen von den damals horrenden Kosten für DTP-fähige Computer war somit eine effiziente und kostengünstige Produktion möglich. Allerdings sieht man den ersten Ausgaben des Icom-Info auch an, dass die frühen Versionen der damaligen Layout-Programme bei weitem noch nicht das Niveau erreicht hatten, um typografisch und layouttechnisch auf höchstem Niveau zu arbeiten. Kurz: Icom-Info war eine recht schlicht gestaltete Bleiwüste. Allerdings konnte das Heft von Anfang an inhaltlich einiges wieder wett machen.
Steigerungen ergaben sich etwa ab dem 50er-Nummernbereich. Das Layout und die Schreibe wurde lockerer - sicher ein Ergebnis der zunehmenden Routine.
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