Ralf König [2]
Die zweite Verfilmung, die 1996 in die Kinos kam, war dann allerdings ein Flop. "Kondom des Grauens", ging vollends in die Hose, sagt König: "Das überflüssigste, was mir je passiert ist. Ein Festival der Dilettanten. Schade um den Einsatz von Leuten wie Udo Samel und H. R. Giger. Und mir hats den Spaß an der Mackeroni-Figur für lange Zeit versaut".
Die Zeit zwischen 1996 und 1998 war ein Tiefpunkt in Königs Leben. Der Stress mit den Kinofilmen und der Aids-Tod einiger seiner liebsten Freunde verursachten bei ihm eine Humorblockade. So waren die 1998 und 1999 erschienenen Bücher "Jago" und "Superparadise" deutlich ernster als die früheren Veröffentlichungen. Nach einer Pause erschien erst 2001 mit "Poppers! Rimming! Tittentrimm!" ein neuer Band beim Hamburger Schwulenverlag Männerschwarmskript..
Im Sommer 2002 Llef auch Königs neuer Film zum Comic "Wie die Karnickel!" in den Kinos. Allerdings erneut mit nur mäßigem Erfolg. Regie führte Hetero-Mann Sven Unterwaldt junior. König gedenkt, diesen aber trotz seiner sexuellen Orientierung gegen dessen Wunsch zu heiraten. Das Drehbuch schrieb König selbst.
Wegen der schlechten Erfahrungen mit früheren Filmen hat der Künstler die ganzen zehn Wochen der Dreharbeiten begleitet. Inhaltlich geht es um Königs Lieblingsthema, das Verhältnis von Schwulen und Heteros und wie verschieden sie mit ihren Beziehungen und ihrem Sex klarkommen. Außerdem: Maleurs in Wichskabinen, reißerische Talkshows, eine nymphomanische Operndiva, Handys im Konzertsaal und "Megatittenwunschfrauenbild" Kelly Trump.. In Spanien wurde außerdem unlängst Königs Comic "Lysistrata" fürs Kino verfilmt. Wann dieser in deutschen Kinos zu sehen ist, steht allerdings noch nicht fest. (fk)
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