Relaunch: Comixene
Der Fachmagazin-Klassiker "Comixene" geht Ende Januar bereits zum dritten Mal an den Start. Herausgeber ist der Verlag "Jurgeit, Krismann und Nobst", der unlängst das Superhelden-orientierte Magazin "Hit Comics" wegen mangelnder Anzeigenaufträge einstellen musste.
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Magazin-Klassiker "Comixene": So sieht das Cover der ersten neuen Ausgabe aus, die Ende Januar erscheint. |
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"Hit Comics", ein Magazin, das sich überwiegend an Superhelden-Fans richtete, musste Ende des Jahres 2002 eingestellt werden. Grund war "die desolate Situation auf dem Anzeigenmarkt, die noch durch die derzeitigen Umbrüche in der Verlagslandschaft der Comicszene verstärkt wird", erklärte Chefredakteur Martin Jurgeit hierzu. In der gleichen Mitteilung kündigte er aber auch ein neues, den Marktverhältnissen angepasstes Magazin an, ohne jedoch genaue Angaben zu machen.
Nun ist es offiziell: Der Verlag Jurgeit, Krismann und Nobst relauncht Ende Januar das legendäre Comicfachmagazin "Comixene". Eine diesbezügliche Absprache wurde mit den ehemaligen Herausgebern der Ur-Comixene, Andreas C. Knigge und Hartmut Becker, getroffen.
Das Heft soll über die gesamte Bandbreite des Mediums berichten: "Dabei kommt uns zugute, dass derzeit auf Deutsch ein global wohl einmaliger Mix von Werken aller bedeutenden regionalen Comicszenen veröffentlicht wird. Besondere - auch über ihre eigentliche Marktbedeutung hinausgehende - Beachtung wird zudem deutschsprachigen Künstlern gewidmet", sagt Jurgeit.
"Comixene" soll monatlich mit einem Umfang von 64 Seiten zum Preis von 5 Euro erscheinen. Im Sommer und Winter sind jeweils Doppelnummern mit 96 Seiten für 8 Euro geplant. Das Magazin, das auch über Bahnhofsbuchhandlungen vertrieben wird, startet mit einer Auflage von rund 6.000 Exemplaren.
Redaktionell wird die neue "Comixene" vom Kern der alten "Hit-Comics"-Mannschaft sowie weiteren freiberuflichen Redakteuren betreut werden. Neben einer umfangreichen Titelgeschichte, die in den Doppelnummern auch zu Themenheften ausgebaut werden kann, sollen weitere Artikel, Interviews und Essays zum Abdruck kommen. Der Service-Bereich soll sich streng an das Vorbild der Ur-Comixene anlehnen. Er ist auf gelbem Papier gedruckt und bietet als Rubriken News (Deutschland und Ausland, Fanszene), Rezensionen (Rezensor), eine Vorschau sowie einen Händler-Index.
Auch Comics sollen zum Abdruck kommen: Geplant sind regelmäßige One-Pager von schon aus "Hit Comics" bekannten deutschen Künstlern, Strips sowie Kurzcomics internationaler Zeichner sowie Preview-Comics. Ebenfalls zum redaktionellen Konzept gehören Meldungen und Berichte aus den Medienbereichen Film, Fernsehen, Games und Literatur mit Comicbezug sowie Beiträge aus der Sammlerszene.
Die ersten Ausgaben beinhaltet den Angaben zufolge unter anderem Beiträge zur Lage der Comicbranche in Deutschland, Dragon Ball, eine Jahresvorschau sowie Interviews mit Lewis Trondheim und Darick Robertson.
Mit seiner Ausrichtung ist das neue Magazin Xoomic nicht ganz unähnlich. Dennoch sieht Xoomic-Verleger Frank Kemter überwiegend positive Seiten und keine Konkurrenz: "Ich habe mir immer gewünscht, dass wir nicht das einzig verbleibende Magazin dieser Art sind. Denn gerade Xoomic hat gezeigt, dass solch ein Konzept gerade heute aufgeht. Die Saure-Gurken-Zeit für Freunde hochwertige Comic-Sekundärliteratur ist damit hoffentlich vorbei. Mit zwei Magazinen dieser Art ist für Meinungsvielfalt und ausreichend Lesestoff gesorgt." Es sind ungeachtet dessen umfangreiche Kooperationen der beiden Magazine - zum Beispiel im Online-Bereich - geplant. Comixene-Mann Jurgeit fügt hinzu: "Vielleicht ergibt sich ja sogar die Chance, dass es über zwei Sekundär-Magazinen zu einer Stabilisierung oder gar einem Wachstum des Comic-Marktes kommt".(fk)
Xoomic-Redaktion vom 12.01.2003
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