Spirou- Spezial (Teil 7)
Tome & Janry
Das Jahr 1998 brachte eine schier radikale Zäsur: Tome und Janry gestalteten die Serie komplett neu. War alles, was seit 1938 passierte eine mehr oder weniger langsame, sanfte Weiter-entwicklung, so war Spirou nach dieser Maßnahme nicht mehr wiederzuerkennen. Die Serie ist nun viel realistischer und düsterer gezeichnet. Einzelne Sequenzen sind - bei Semy-Funnys undenkbar- filmisch komponiert: So kommt es, daß eine Szene, bei der Spirou auf sein Motorrad springt und startet, schon mal eine Komposition von zeitlupenartig und in wechselnden Perspektiven aneinandergereihten Einzelbildern ist.
Der neue Spirou von Tome & Janry © Dupuis/Tome/Janry
Humoristische Elemente sind fast ganz ausgeklammert. Thematisch war das erste im neuen Stil gezeichnete Abenteuer (in Frankreich Band 46 der Serie, in Deutschland bei Carlsen Bd. 44: "Jagd auf Spirou") einem hochaktuellen Thema, dem Klonen von Menschen, gewidmet.
Die Fans des klassischen Spirous waren angesichts dieses radikalen Stilwechsels not amused. Nüchtern betrachtet ist die Neuausrichtung der Serie sowohl grafisch als auch inhaltlich überdurchschnittlich.
Auffällig ist jedoch, daß -zumindest in diesem ersten Band- fast alle eingeführten Nebenfiguren der Serie nicht mehr auftauchen.
Das zweite Abenteuer im neuen Gewand wird allerdings erst für Anfang 2003 erwartet. Mal sehen, ob es Tome und Janry schaffen, den hohen Ansprüchen auch in Zukunft gerecht zu werden.(fk)
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