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Comic Salon Erlangen 2002:

Comic-Salon Erlangen 2002:
Der zweite und dritte Tag

War der erste Tag außerordentlich erfolgreich, so konnten der Freitag und der Samstag - was den Besucherandrang betrifft - nicht ganz überzeugen. Nicht, dass es wirklich leer gewesen wäre, doch der große Andrang wie bei den beiden Veranstaltungen 1998 und 2000 blieb aus. Die Gründe sind wohl vielfältiger Natur. Zum einen war der Freitag ein normaler Werktag, zum anderen wurde bei gutem Wetter die Fußball-WM eröffnet. Am Samstag durfte zudem die deutsche Nationalelf mit ihrem 8:0-Sieg etwas Selbstbewusstsein tanken.

Ob allerdings Fußball der einzige Grund für den eher mauen Publikumsverkehr war, sei dahingestellt. Ein Händler meinte, nach dem Superhelden- und Manga-Boom habe sich jetzt wieder Normalität eingestellt. Er fügte aber hinzu, dass seine Umsätze dennoch ordentlich waren. Allerdings waren nicht alle Anwesenden diesbezüglich wirklich zufrieden.

Unter dem Motto "Magazine auf dem Vormarsch" diskutierten heuer zum zweiten Mal unter der Moderation von Martin Jurgeit Vertreter größerer und kleinerer Verlage über das vor wenigen Jahren totgeglaubte Phänomen "Comic-Magazine". Demzufolge haben die Objekte der Verlage Carlsen und Ehapa zwar hohe Auflagen, ein Massenmarkt bestehe aber nur für die Manga-Objekte der Verlage. Antje Gürtler vom Carlsen-Verlag verriet, dass man aufgrund des Banzai-Erfolges auch ein vergleichbares Objekt für Mädchen plane. Georg Tempel von Ehapa warnte vor dem Irrglauben, dass die heute Manga-begeisterten Nachwuchsleser nach dem Motto: erst Manga, dann Mattotti, später auf anspruchsvolle Comics europäischer oder amerikanischer Prägung umsteigen würden. Eine durchaus streitbare Ansicht. Denn die heute erwachsenen Leser sind mit Fix und Foxi und Micky Maus groß geworden, was ebensowenig mit manch avantgardistischem Autorencomic zu tun hat.

Die diesjährige Preisverleihung des Max und Moritz-Preises sorgte für Überraschungen und wenig Kritik. Das Maskenspiel der Berliner Truppe "Flöz" vor der Preisverleihung sei gut, aber zu lang gewesen, meinten die meisten Anwesenden. Auch die Entscheidungen der Jury verursachten keine Buh-Rufe, wie dies in der Vergangenheit schon der Fall war. Das ist ungewöhnlich, denn in den Jahren zuvor mussten die Juroren schon fast Angst vor Lynchjustiz erboster Fans haben, die die Entscheidungen nicht mittrugen.

Die Ergebnisse:

Bester Comicstrip:
"Liberty Meadows" von Frank Cho (international)
"Perscheids Abgründe" von Martin Perscheid (deutschsprachig)

Bester deutschsprachiger Comic-Künstler:
Peter Puck (Rudi)

Beste deutschsprachige Comic-Publikation:
Eigenproduktion: "100 Meisterwerke der Weltliteratur" (Maga Mobo)
Import: "Lost Girl" von Nabiel Kanan
Sekundärliteratur: "Reddition" (Edition Alfons)

Beste deutschsprachige Comic-Publikation für Kinder:
"Doktor Dodo schreibt ein Buch" von Ole Könnecke

Beste deutschsprachige
Comic-Publikation für Jugendliche:
"Wie im richtigen Leben" von Carlos Trillo und Laura Scarpa

Bester internationaler Szenarist:
Frank Giroud

Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk:
José Antonio Muñoz (u.a. Alack Sinner, Joes Bar)

Spezialpreis der Jury:
Karl Manfred Fischer (Mitbegründer des Comic-Salons)

Eine besondere Überraschung war die Entscheidung der Jury, Lost Girl den Preis für die beste deutschsprachige Comic-Produktion, Kategorie Import, zu verleihen. Fast alle Anwesenden hatten hier "From Hell" (Moore/Campbell) auf der Liste. Moderator und Jury-Mitglied Harald Havas betonte, die Jury sei ebenfalls über ihre eigene Entscheidung überrascht gewesen.

Dass der bereits seit acht Jahren immer wieder nominierte Peter Puck als bester deutschsprachiger Comic-Künstler ausgezeichnet wurde, stieß bei den Anwesenden auf großen Beifall.

Presiträger Volker hamann (Reddition) scherzte am Folgetag, er müsse seine Zeitschrift jetzt umbenennen, damit er in zwei Jahren wieder nominiert werden könne.

(fk)




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