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Special: Spirou

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Eine Folterszene aus QRN ruft Bretzelburg.
© Franquin/Dupuis

Spirou-
Spezial (Teil 4)


Technik und Depression

Die Technikbegeisterung, die die früheren Episoden auszeichneten, wichen einer kritischen, düsteren Sicht. Den Höhepunkt dieser Entwicklung markierten 2 Episoden, die mit zum Besten zählen, was die Serie jemals hervorgebracht hat. Einerseits die 1959 in Spirou 1096 bis 1136 veröffentlichte Geschichte "Z comme Zorglub" (dt.: Der Plan des Zyklotrop), andererseits "Q.R.M. sur Bretzelburg" (deutsch: QRM ruft Bretzelburg) dessen erste Seiten in Nr. 1205 bis 1237 publiziert wurden (dazu später mehr).

In der ersten Zyklotrop- Folge wurde der größenwahnsinnige Wissenschaftler Zyklotrop eingeführt. Dieser mobilisierte eine Armee von Zyklomännern, die ihm willenlos folgten und sich von anderen Menschen schon dadurch absetzten, daß Sie sträwkcür nehcerps (rückwärts sprechen). Zyklotrop, der die Weltherrschaft und unermeßlichen Reichtum an sich ziehen will, wird freilich von Spirou, Fantasio, dem Marsupilami und dem Grafen in seinen Plänen korrumpiert. (Gag am Rande: Zyklotrop, der seine Machenschaften ja irgendwie finanzieren muß, erhält offensichtlich den Auftrag, das Coca-Cola-Logo auf den Mond zu projizieren. Dies gelingt auch, die Projektion ist jedoch spiegelverkehrt...).

Xoomic-Links:

Weitere Spirou-Zeichner:
Franquin. mehr...
Weitere Spirou-Zeichner:
Fournier. mehr...
Fournier-Interview auf www.xoomic.de: mehr...

Die Folge QRM ruft Bretzelburg hingegen behandelt thematisch den Ost-West-Konflikt sowie Diktaturen an sich. Im Kleinstaat Bretzelburg wird der Staatschef von einem üblen General durch Drogen benebelt, damit dieser seine Unterschrift unter jedes Dokument setzt, das man ihm vorlegt. Der General, der vorgibt, aufgrund imaginärer Bedrohungen von Außen immer neue Waffensysteme kaufen zu müssen, wirtschaftet indes in seine eigene Tasche, denn die Waffensysteme die er "kauft" sind veralteter Schrott. Spirou und Fantasio wollen Abhilfe schaffen, Fantasio gelangt in die Klauen des Militärs und wird von Dr.Kirilili auf bestialische Weise gefoltert (für einen Jugendcomic zu damaligen Zeit einmalig...).

Mehr zum Thema:

Ein langes Interview mit Fournier können Sie in der Printausgabe von Xoomic (Nummer 0) lesen. bestellen...

Die Foltermethode besteht in quietschender Kreide, die über eine Schiefertafel kratzt, sowie der Vorführung der excellenten Kochkünste Kirililis vor den Augen des hungrigen, gefesselten Fantasios. Franquin gelingt eine derart drastische und realistische Darstellung dieser Szene, daß der Leser unmittelbar Gänsehaut und Magenknurren bekommt. Die Geschichte wird an dieser Stelle abrupt für fast 2 Jahre unterbrochen...

...Franquin galt zu dieser Zeit als Star und Hauszeichner des Verlages. Der Doppelbelastung durch Gaston und Spirou war er nicht gewachsen. Er verfiel in eine Depression, die bezeichnenderweise durch Mißbrauch von Beruhigungsmitteln begleitet war. Genie und Wahnsinn sind, wie es scheint, verdammt nah beieinander. Franquin ist für längere Zeit außer Gefecht gesetzt und führt QRN ruft Bretzelburg erst ab Spirou Nr. 1303 im Jahre 1963 fort.

Nach 1963 (bis 1968) zeichnete Franquin nur noch 2 längere Spirou-Episoden und widmete sich hauptsächlich seiner Serie Gaston. Das Arbeitstempo, das er vor seiner Erkrankung an den Tag legte, sollte er fortan nie mehr erreichen. Für den Dupuis-Verlag war diese Situation alles andere als erbaulich: Der Starzeichner konnte und wollte nicht mehr regelmäßig neue Folgen liefern und das Magazin mußte zeitweise lange Strecken ohne seine Hauptserie auskommen.



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